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CTH 378.4

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Citatio: E. Rieken et al. (ed.), hethiter.net/: CTH 378.4 (TRde 2017-10-18)

1 -- Götter, meine Herren: stolzer Wettergott, (ihr) beiden Herren von Lanta, Iyarri, Götter von Ḫatti, Götter von Arinna, Götter von Zippalanda, Götter von Tuwanuwa, Götter von Ḫupišna, Götter von Durmitta, Götter von Ankuwa, Götter von Šamuḫa, Wettergott von Šarišša, Götter von Šarišša, Götter von Ḫurma, Götter von Ḫanḫana, Götter von Karaḫna, Götter von Ellaya, Kamrušepa von Taniwanda, Götter von Zarruiša, Wettergott von Liḫz[i]na, Schutzgott der Truppe des Vater der Majestät, der in Maraššantiya (ist), Uliliyašši von Parmanna, Götter von Kattil[a], Wettergott von Ḫašuna, Götter von Muwa[nu], Götter von Zazziša, Telipinu-Gottheiten der Häuser (der Gottheit) [ ... , die] im Inneren des Landes zerstört (worden sind), Götter von Šalpa, Wettergott von Ar-[ ... ]1.
2 -- Götter, meine Herren, ich hier, M[urš]ili, euer Priester, habe mich vor euch verneigt2.
3 -- In welcher Angelegenheit ich mich vor euch verne[igt habe],
4 -- hö[rt] mich!
5 -- Haltet [mir (euer) Ohr] hin
6 -- und hö[rt] mich!
7 -- (Ihr) Götter, [m]eine Herren, früher wart ihr [ ... ] z[u]gewandt.3
8 -- Ihr habt die Menschheit [nicht] ausgedörrt.4
9 -- Die Menschheit [war] zahlreich,
10 -- auch eure, der Götter5, Dien[e]r, w[aren] viele.
11 -- Sie stell[ten] (euch) Göttern, [me]inen [He]rren, Dickbrot (und) Gu[ss- ... ] auf.
12 -- (Ihr) Götter, Herren, habt [ ... ] der Menschheit (nun) euren6 R[ücke]n zugekeh[rt].
13 -- Und danach7 wurde das Land Ḫatt[i un]ter der Herrschaft [meines] Großvaters [ ... ] bedrä[n]gt.
14 -- Und [ … ging d]urch den Feind zu[grunde],
15 -- [ …] ging ebenso durch die Seuche zugr[unde],
16 [und die Bevöl]kerung wurde we[nig].
17 -- Auch eure, der Gött[er, Diener wu]rden [we]nig.
18 -- Welche eure, der Götter, meiner Her[re]n, Temp[el], [vorhanden waren],8
19 -- wessen Diener aber zugrunde ging,
20 -- wer ab[er] der Gotthe[it] (Dat.) zugrunde ging,9
21 -- die Kulthandlungen der Götter [kamen] völlig zum Erl[iegen],
22 -- und [kei]ner führ[te] sie für euch aus.
23 -- Al[s sich aber me]in [Vater] zur Königsherrschaft (auf den Thron) setz[te],
24 -- tra[tet IHR] Götter, meine Herren [i]hm (zur Seite).
25 -- [Die leer]en Länder besie[delte] er wieder zum zweiten Mal.
26 -- In welchem Temp[el] es [für euch, (ihr) Göt]t[e]r, meine Herren, [ ... ] das [Ger]ät nicht gab,
27 -- welcher Got[t] (scil. welche Götterstatue) aber zerstört war,
28 -- was mein Vater schaff[te],
29 -- das stellte er wieder her.
30 -- Was mein Vater aber nicht schaff[te],
31 -- das stellte er nicht wieder her.
32 -- (Ihr) Götter, [meine] Herren, w[urdet nie]mals für meinen Vater bedrückend,
33 -- auch für mich w[urdet ihr] niemals bedrückend.
34 -- Jetzt w[erdet ihr] für mich bedrückend.
35 -- Später10, damals11 als mein Vater nach Ägypten z[og],
36 -- wurde von dem Tag Ägyptens an die Seuche im Inneren des Land[es Ḫatti] beständig.
37 -- Und seit jener Ze[i]t stirbt das Land Ḫatti dahin.
38 -- [Mein] Vater versuchte12, (es) durch ein Orakel zu ermitteln.
39 -- EUCH13 Götter, (meine) Herren, fand er dur[ch] die Orakelanf[ra]ge [nic]ht.
40 -- Auch [I]CH habe versucht14, (es) von euch durch ein Orakel zu ermitteln.
41 -- Und EUCH, (ihr) Götter, meine Herren, fand auch ich durch die Orakelanfrage nicht.
42 -- ZERSTÖRT15. ZERSTÖRT. ZERSTÖRT. ZERSTÖRT. BESCHÄDIGT.
16
43 -- Und euc[h ... ].
44 -- Sobald [ ... ] einse[tz- ... ].
45 -- Was das betrifft, dass (ihr) Götter, meine Herren, nicht [ ... ]
46 -- und dass euch jetzt aber17 die Augen [ ... ]:
47 -- ich habe euch schon [fr]üher kennengel[er]nt.
48 -- Ich [werde ... ] wieder herst[ell]en.
49 -- Welchem [Gott ein Tempel] gehört (scil. zusteht),
50 -- ein T[em]pel aber ihm nicht (vorhanden) ist,
51 -- i[hm] werde ich wi[eder] [einen Tempel] herstellen.18
52 -- Welchem Go[tt] aber [ ... ],19
53 -- ich werde i[hm] wieder einen Tempel bauen.
54 -- Welche[r Gott] ganz zerstört (ist),
55 -- früher aber als Statue (vorhanden) w[ar],
56 -- [ihn] werde ich als [Stat]ue [w]ieder herstellen.
57 -- Au[ch] ein(en?) Tempel [ ... ].
58 -- [ ... (euch) Gött]ern, meinen Herren, allen [ ... ].
59 -- [ ... al]s früh[er ... ].
60 -- [ ... ]-te.
61 -- Au[ch] jetzt [ ... ].
62 -- [ ... ] gleich wie [ ... ].
63 -- Seither20 li[b]ier[ ... ].
21
64 -- [ ... ] fort [ ... ].
65 -- [ ... ]-e ich.
66 -- Und wenn [ ... ] sag-[ ... ].
67 -- [ ... ]
68 -- ZERSTÖRT [ ... ] ZERSTÖRT [ ... ]
69 -- Und mir/mich [ ... ].
70 -- Und [ ... ].
71 -- Und ihnen/euch [ ... ].
72 -- [U]nd ihn[en]/eu[ch ... ].
73 -- [ ... ]
74 -- Wenn [ ... ].
75 -- [ ... ] drinnen [ ... ].
76 -- Und ihn[en]/eu[ch ... ].
77 -- Und sich [ ... ].
78 -- [ ... ]
79 -- [ ... ]
80 -- [ ... ] Land [ ... ].
81 -- [ ... ] Truppen [ ... ].
82 -- [ ... ] ihr [ ... ].
83 -- [ ... ]
84 -- (Ihr) Götter, [meine] Herr[en], was das betrifft, dass [ ... ]:
85 -- Wenn [ich früher ... ],
86 -- [habe ich] den Götter[n ... ].
87 -- oder ich habe si[e]22 de[n Göttern], mei[nen Herren,] aber mittels des Landes oder mittels der Fuß- (und) Wagentruppen wieder hergestellt.23
88 -- Wenn ich die Götter (nun) wie[der] in Ordnung b[ri]nge,
89 -- was das betrifft, dass mir jetzt aber Haus, Land, Fuß- (und) Wagentruppen s[t]erben:
90 -- Wodurch soll ich EUCH, (ihr) Götter, wieder in Ordnung bringen?
91 -- ZERSTÖRT
92 -- ZERSTÖRT
93 -- Was das betrifft, dass er/es stirbt:
94 -- Wodurch werde ich ZERSTÖRT ZERSTÖRT wieder in Ordnung bringen?
95 -- Aus diesem (Grunde) ZERSTÖRT nehmt, (ihr) Götter, mir (gegenüber) eine gütige Gesinnung an!
96 -- Und wendet euch mir zu!24
97 -- Schickt die Seuche aus dem [Land]e wieder fort!
98 -- In den Städten, in denen gestorben wird,
99 -- soll es gut werden!
100 -- In die Städte, in denen es g[ut geworden ist],
101 -- soll die Seuche nicht wieder komm[en]!25
102 -- [Und] auch zu [m]ir in (meinem) Sinn [ ... ] wieder folgendermaßen:26
103 -- [„ ... ] jene (schlimme) Angelegenheit der Gottheit (ist) wa[hr].
104 -- [ ... ] mein Vater [durch] eine Orakelanfrage [ ... ].27
105 -- [ ... ]
106 -- Erfuhr IC[H] sie aber nicht [ ... ]?
107 -- Das Land Ḫat[ti ... ].
108 -- [ ... ] sie [durch] eine Orakelanfrage [ ... ].“28
109 -- [ ... F]all darleg-[ ... ].
110 -- [ ... ]
111 -- [ ... ]
112 -- [ ... ]
113 -- [ ... ]
114 -- [ ... ]
115 -- [ ... ]
116 -- [ ... ]
117 -- [ ... ]
118 -- [ ... ]
119 -- (Ihr) Götter, Herr[en, ... ]
120 -- [ ... ] da [ ... ]
121 -- [ ... ]
122 -- [ ... ] das Land [A]z[z]i-[ ... ] Ḫatti [ ... ].
123 -- [ ... ]
1
Beckman G.M. 1997e, 159 und Singer I. 2002c, 64 ergänzen hier Ar[ziya(?)].
2
Vgl. hierzu CTH 378.1, wo im Anschluss an die Götterauflistung KUB 19.1 Vs. 5f. parallel konstruiert ist. Statt arwānun steht allerdings arkuwanun.
3
Singer I. 2002c, 65 übersetzt „Since ages past you have been inclined towards [men]“. Ähnlich Beckman G.M. 1997e, 159.
4
Singer I. 2002c, 65 überträgt das Verb abweichend: „and have [not] abandoned mankind“.
5
Form ohne Pluraldeterminativ.
6
Possessive Funktion ausgedrückt durch -za.
7
Vgl. Rieken E. 2010b zum Ausdruck des zeitlichen Abstands zum Referenzzeitpunkt mittels uwa-Periphrase. Abweichend in Bezug auf die Periphrase und auf die potentielle Ergänzung Singer I. 2002c, 65: „All of sudden, in the time of my grandfather Hatti was oppressed“.
8
Singer I. 2002c, 65 ergänzt hier ganz anders: „Among you, [gods], my lords, [one had no] temple“.
9
Singer I. 2002c, 65 (ebenso Beckman G.M. 1997e, 159) übersetzt mit „Whoever [served] before a god perished“. Doch kann die zugrundeliegende Textrekonstruktion nicht zutreffen, weil die satzeinleitende Partikel des wohl angenommenen Matrixsatzes [nu] ḫar-ak-ta nicht allein an das Ende der Zeile geschrieben worden wäre.
Vgl. Rieken E. 2010b zum Ausdruck des zeitlichen Abstands zum Referenzzeitpunkt mittels uwa-Periphrase.
Zur Bedeutung von kuwapi vgl. Heinhold-Krahmer S. 2010b und Daues A. 2014a.
Zur Funktion von -ške- vgl. Hoffner H.A – Melchert H.C. 2008a, 318ff. Während hier kontextbedingt die konative Interpretation von -ške- gewählt wird, übersetzt Singer I. 2002c, 65 iterativisch mit „My father repeatedly inquired of you through oracle“.
Der Fokus, der im hethitischen Text durch die Setzung des betonten Personalpronomens ausgedrückt ist, ist hier und im Folgenden mittels Großschreibung markiert.
Parallel zum vorletzten Kolon ist auch hier eine konative Interpretation von -ške- im Kontext passend.
Mit sum. PAB 'zerstört' markiert der Schreiber, dass seine Vorlage zerstört ist.
Singer I. 2002c, 65 kommentiert hierzu: „Only a few words are preserved from this paragraph (in both copies). It probably dealt with the rites (hazziwita) that Mursili intended to restore“.
Nach Hoffner H.A – Melchert H.C. 2008a, 395 ist kinuna im Junghethitischen nicht mehr analysierbar.
Singer I. 2002c, 65 liest offensichtlich anders: „And for whatever [god] there is [a temple], but he has no [objects], I will restore [them for him]“. Ähnlich Beckman G.M. 1997e, 159.
Singer I. 2002c, 65 ergänzt hier „And for whatever god [there is no temple]“.
Zur Funktion der -škeuwan dai/tiye-Konstruktion im Junghethitischen vgl. Daues A. 2007a.
Bei Singer I. 2002c, 65 fehlt dieser Paragraph ebenso wie bereits die zweite Hälfte des vorangehenden: „The rest of col. ii and all of col. iii, except the beginnings of lines, are lost“.
Scil. die Statuen, Tempel etc.
Singer I. 2002c, 65f. übersetzt hier mit einem Interrogativsatz: „Or should I have restored it for [the gods], my lords, from my land, or from my infantry and chariotry?“.
Nicht ganz nachvollziehbar Beckman G.M. 1997e, 160: „Bring me peace.“
Die Ergänzung folgt Singer I. 2002c, 66.
Singer I. 2002c, 66 ergänzt zu: „I have [said] to myself thus“.
Singer I. 2002c, 66: „and my father [could not discover them] through an oracle“.
Singer I. 2002c, 66 ergänzt und übersetzt als Fragesatz: „should the land of Hatti [inquire by oracle]and [will it discover] them through an oracle?“, Beckman G.M. 1997e, 160 dagegen: „But Hatti [has made an oracular inquiry], and [has now discovered] it through an oracle.“ Ebenso Lebrun R. 1980e, 227.